Film-Empfehlung: Sayat Nova, die Farbe des Granatapfels
«Aus den Farben dieser Welt schuf die Kindheit mir die Laute eines Dichters»
– Sayat Nova
Sayat Nova war ein armenischer Dichter und Troubadour, der im 18. Jahrhundert lebte. Seiner Wikipedia-Seite entnehmen wir zwar, dass er wegen seiner Liebe zur Schwester eines Königs von dessen Hof verbannt wurde, dann als fahrender Lyriker lebte, später zum Mönch wurde und im Alter wieder umherzog, bis er einem religiös motivierten Feldzug aus Persien zum Opfer fiel – aber Die Farbe des Granatapfels ist viel mehr als eine brav erzählte Lebensgeschichte; es ist ein maximal unverständliches Werk – mehr sinnliche Erfahrung als Film.
Die ungewöhnliche Form des Films hat ihre Gründe: Der Regisseur Sergei Paradschanow gestaltete den Film als eine Reaktion auf das Schicksal der Armenier: einst eine reiche Kultur, verloren sie einen Grossteil des Landes im Völkermord durch die Osmanen und lebten dann in Unterdrückung durch die Sowjets. Letztere versuchten aus ideologischen Gründen, jegliche Religion und Folklore in ihrem Einfussgebiet zu verdrängen, beispielsweise indem sie nur realistische Kunst zuliessen. Die Farbe des Granatapfels dreht die Zeit zurück: Armenisch-christliche Kunst steht im Mittelpunkt, man sucht jeglichen Realismus vergeblich, überhaupt wirkt alles fremd und unverständlich – surrealistische Folklore als Akt des Widerstands!
«Aus den Farben dieser Welt schuf die Kindheit mir die Laute eines Dichters»
– Sayat Nova
Sayat Nova war ein armenischer Dichter und Troubadour, der im 18. Jahrhundert lebte. Seiner Wikipedia-Seite entnehmen wir zwar, dass er wegen seiner Liebe zur Schwester eines Königs von dessen Hof verbannt wurde, dann als fahrender Lyriker lebte, später zum Mönch wurde und im Alter wieder umherzog, bis er einem religiös motivierten Feldzug aus Persien zum Opfer fiel – aber Die Farbe des Granatapfels ist viel mehr als eine brav erzählte Lebensgeschichte; es ist ein maximal unverständliches Werk – mehr sinnliche Erfahrung als Film.
Die ungewöhnliche Form des Films hat ihre Gründe: Der Regisseur Sergei Paradschanow gestaltete den Film als eine Reaktion auf das Schicksal der Armenier: einst eine reiche Kultur, verloren sie einen Grossteil des Landes im Völkermord durch die Osmanen und lebten dann in Unterdrückung durch die Sowjets. Letztere versuchten aus ideologischen Gründen, jegliche Religion und Folklore in ihrem Einfussgebiet zu verdrängen, beispielsweise indem sie nur realistische Kunst zuliessen. Die Farbe des Granatapfels dreht die Zeit zurück: Armenisch-christliche Kunst steht im Mittelpunkt, man sucht jeglichen Realismus vergeblich, überhaupt wirkt alles fremd und unverständlich – surrealistische Folklore als Akt des Widerstands!